Eine Zugentgleisung am 22. Oktober um 03:10 Uhr, beeinträchtigt den Zugverkehr auf der Strecke Hamburg-Berlin in Höhe Hamburg-Allermöhe.
Sperrungen der Strecken führen zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Nah- und Fernverkehrs. InterCity-Züge, S-Bahnen, RegionalExpresszüge werden umgeleitet oder erst an Ausweichbahnhöfen eingesetzt. Busse werden im Schienen-Ersatzverkehr eingesetzt. Ein Zustand der noch weitere zwei Tage anhalten wird.
Auf dem Weg von Hagen nach Rostock-Seehafen war ein aus 28 Wagen bestehender Güterzug ab dem 12. Wagen auf freier Strecke entgleist. Die Waggons waren mit mit Metallschrott, Quarzsand, Steinpulver beladen. In den ersten vier Wagen allerdings fand man Ammoniumnitrat, das in Reinstform brandgefährlich ist und in der vorliegenden Menge eine erhebliches Explosion hätte verursachen können. Experten der Feuerwehr konnten allerdings beruhigen: Bei dem verladenen Material handelte es sich um eine ungefährliche Mischung. Verletzt wurde niemand.
Zunächst kam der Verdacht auf, es handele sich um einen Anschlag. Zwei Züge mit Castor-Behältern waren in der Nacht von Stade und Brokdorf auf dem Weg über Hamburg ins französische La Hague. Der Bundesgrenzschutz konnte jedoch Sabotage und Fremdeinwirkung ausschließen. Allerdings so BGS-Sprecher Rüdiger Carstens, ist die Ursache noch ungeklärt.
Die Einsatzkräfte der THW-Ortsverbände HH-Harburg, Eimsbüttel, Bergedorf und Hamburg-Nord arbeiteten in der vergangenen Nacht mit Hochdruck an der Beseitigung der Schäden. Auf einer Strecke von rund 5km ist die Gleisanlage eingleisig komplett zerstört. Haupteinsatzgebiet ist der ca. 400m lange Gleisabschnitt in Höhe des Bahnhofs Allermöhe.
Bis in die frühen Morgenstunden wurde Material umgeladen, Güterwaggons wieder aufgegleist und die Oberbahn wieder instandgesetzt. Dabei fiel den THW-Einsatzkräften die Aufgabe zu, das gesamte Einsatzgebiet zu beleuchten, die Waggons anzuheben und verkeiltes Material mittels Schneidbrennern zu trennen.
Vorraussichtlich kann der Einsatz erst am späten Donnerstag Nachmittag beendet werden. Die Arbeiten dauern noch immer an.
Text: Thomas Krimm, LV
Bilder: Walter Piechatzek, Hamburg-Nord
 
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