Parchim 13. September 2002
Solidaritätstransport in die Ukraine mit THW-Unterstützung
Parchim. Anfang September setzt sich ein Tross mit Hilfsgütern (darunter Betten,
Medikamente, Bettwäsche, Bekleidung und Desinfektions- und
Reinigungsmittel) in Richtung Lukatschi (Ukraine) in Bewegung. Darunter
auch ein Fahrzeug des THW, dass von den Parchimern Uwe Haarig (OB im OV
Parchim) und Ringo Ratzek (Zugführer) gesteuert wurde. Die Hilfsgüter im
Wert von rund 100.000 Euro wurden unter anderem mit dem vom THW Schwerin
gestellten LKW in die Ukraine gebracht. Organisiert vom Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt
Güstrow war dieses nicht der erste Hilfstransport für die Einwohner von
Lukatschi: Bereits seit 1993 gibt es enge Kontakte, die Fahrt im September
war bereits der vierte Transport.
Vor Ort boten sich den freiwilligen Helfern dramatische Zustände: In der
Ukraine lebt die Hälfte der Bevölkerung unter der Armutsgrenze, es
herrschen Korruption und Reformstau im Bildungs- und Rentensystem.
Wenngleich niemand hungern muss, sind Hilfsgüter für die Ukraine dringend
notwendig.
Entsprechend erfreut nahm vor allem das Krankenhaus, für das ein Großteil
der Hilfsgüter direkt verwendet wird, die Spende aus Deutschland entgegen.
Anstrengend war die Tour für die mitfahrenden Helfer vor allem aus zwei
Gründen: 28 Stunden (pro Strecke) wurden nahezu non stop gefahren. Zum
Zweiten gab es auf der Rückfahrt auf polnischem Boden einen unfreiwilligen
und weniger schönen Halt: Polnische Milizen stoppten mit Waffengewalt die
Fahrzeuge; die beiden Helfer des Technischen Hilfswerkes wurden mit der
Pistole im Anschlag von den Milizen durchsucht und gefesselt. Entsprechend
reagierte die Delegation mit Unverständnis auf diese Aktion und informierte
Innenministerium und polnische Botschaft über den Vorfall.
Text: Alexander Balow BÖH des OV Parchim
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