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Schleswig, 06.08. 2002

Wassermassen hinter Gittern
 

In der Jugendjustizvollzugsanstalt Schleswig kam es nach heftigen Niederschlägen von bis zu 130 cm/qm zu Überschwemmungen in den tiefer gelegenen Anstaltsbebieten.

Die Insassen der Anlage wurden kurzfristig innerhalb des Geländes verlegt, um den freiwilligen Hilfskräften einen freien Zugang zum Schadensgebiet zu ermöglichen. Das Personal der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen des Ortsverbandes Niebüll, baute mit viel Geschick aus mehreren Steckleiterteilen eine Rampe, über die sie ihre Schläuche legten, um das Wasser über die Mauer der Justizvollzugsanstalt zu leiten. Die mitgeführte HANNIBAL-Pumpe pumpte nun das Wasser aus dem Areal ab.

Gleichzeitig schlug sich der Ortsverband Schleswig an mehreren Einsatzorten im Stadtgebiet. Besonders schwer betroffen war der Straßenzug Rehwinkel, in dem praktisch jeder Keller vollgelaufen war. Ungünstige Verhältnisse in der örtlichen Kanalisation führten zum Rückstau des aus den Kellern abgepumpten Wassers. Für geraume Zeit pumpte man zunächst nur ab was praktisch in gleicher Menge von aussen nachlief. Eine Senkung des Pegels konnte nicht erreicht werden.

Erkundungen wurden gestartet um heraus zu finden, worauf der Rückstau zurück zu führen war. In einem Regenauffangbecken hatte sich zwischenzeitlich so viel Wasser gesammelt, das es mitsamt den Fischen durch die Kanalisationsrohre in die Häuser zurück gedrückt wurde. Hier kam die HANNIBAL-Pumpe des OV Niebüll erneut zum Einsatz. Binnen kurzer Zeit verlegte man aus der Justizvollzugsanstalt zum Rehwinkel um das Regenwasserauffangbecken zu entlasten. Nach 2 Stunden Pumpzeit war der Pegel des entstandenen Sees um fast 15 cm gesunken und tatsächlich waren dann auch die Pumparbeiten in den Kellern effektiv.

Bedauerlicherweise hatte sich der LKW Ladebordwand bereits in der JVA festgefahren. Ein Landwirt half mit seinem Traktor und zog den LKW und das mitgeführte Aggregat aus der total aufgeweichten Wiese. Beim Regenauffangbecken wiederholte sich der ganze „Spaß" nochmal... Allerdings war man hier weniger erfolgreich, die Geländebedingungen waren aber auch erheblich schlechter.

Man wusste sich zu helfen: Eine Gruppe dienstfreier Soldaten der 1. und 5. Kompanie des Pionierbataillions 620 aus der Schleswiger "Kaserne Auf Der Freiheit", demonstrierte ihr Verständnis von guter zivil-militärischer Zusammenarbeit. Unter der Leitung des Chefs der 1. Kompanie zog man den LKW mit Hilfe der 20 Tonnen Winde eines Rad-Planier-Geräts aus dem Schlamm.

Um 23:30 Uhr befanden sich noch sämtliche Helfer des OV Niebüll und 6 Helfer des OV Schleswig im Einsatz. Die Pumparbeiten wurden bis zur endgültigen Normalisierung in den Morgen des 7. Augusts hinein fortgesetzt.

Text und Fotos: Thomas Krimm

Foto: Thomas Krimm / Mit Steckleitern werden die Schläuche über die JVA-Mauer geführt.
Foto: Thomas Krimm / Fontänen über die Mauer
Foto: Thomas Krimm / Trockenlegung von Helferfüssen
Foto: Thomas Krimm / THW-Einsatz hinterläßt tiefe Spuren
Foto: Thomas Krimm /  OV Niebüll pumpt am Rückhaltebecken mit Erfolg
Foto: Thomas Krimm / 2. Treckereinsatz ohne Erfolg
Foto: Thomas Krimm / Lkw (tiefergelegt) wartet auf Pionierraupe


 


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