In der Jugendjustizvollzugsanstalt Schleswig kam es nach heftigen
Niederschlägen von bis zu 130 cm/qm zu Überschwemmungen in
den tiefer gelegenen Anstaltsbebieten.
Die Insassen der Anlage wurden kurzfristig innerhalb des Geländes
verlegt, um den freiwilligen Hilfskräften einen freien Zugang zum
Schadensgebiet zu ermöglichen.
Das Personal der Fachgruppe
Wasserschaden/Pumpen des Ortsverbandes Niebüll, baute mit viel
Geschick aus mehreren Steckleiterteilen eine Rampe, über die sie
ihre Schläuche legten, um das Wasser über die Mauer der
Justizvollzugsanstalt zu leiten. Die mitgeführte HANNIBAL-Pumpe
pumpte nun das Wasser aus dem Areal ab.
Gleichzeitig schlug sich der Ortsverband Schleswig an mehreren
Einsatzorten im Stadtgebiet.
Besonders schwer betroffen war der Straßenzug Rehwinkel, in
dem praktisch jeder Keller vollgelaufen war.
Ungünstige Verhältnisse in der örtlichen Kanalisation führten zum
Rückstau des aus den Kellern abgepumpten Wassers. Für
geraume Zeit pumpte man zunächst nur ab was praktisch in
gleicher Menge von aussen nachlief. Eine Senkung des Pegels
konnte nicht erreicht werden.
Erkundungen wurden gestartet um heraus zu finden, worauf der
Rückstau zurück zu führen war.
In einem Regenauffangbecken hatte sich zwischenzeitlich so viel
Wasser gesammelt, das es mitsamt den Fischen durch die
Kanalisationsrohre in die Häuser zurück gedrückt wurde.
Hier kam die HANNIBAL-Pumpe des OV Niebüll erneut zum
Einsatz. Binnen kurzer Zeit verlegte man aus der
Justizvollzugsanstalt zum Rehwinkel um das
Regenwasserauffangbecken zu entlasten. Nach 2 Stunden
Pumpzeit war der Pegel des entstandenen Sees um fast 15 cm
gesunken und tatsächlich waren dann auch die Pumparbeiten in
den Kellern effektiv.
Bedauerlicherweise hatte sich der LKW Ladebordwand bereits in
der JVA festgefahren.
Ein Landwirt half mit seinem Traktor und zog den LKW und das
mitgeführte Aggregat aus der total aufgeweichten Wiese.
Beim Regenauffangbecken wiederholte sich der ganze „Spaß"
nochmal... Allerdings war man hier weniger erfolgreich, die
Geländebedingungen waren aber auch erheblich schlechter.
Man wusste sich zu helfen:
Eine Gruppe dienstfreier Soldaten der 1. und 5. Kompanie des
Pionierbataillions 620 aus der Schleswiger "Kaserne Auf Der Freiheit",
demonstrierte ihr Verständnis von guter zivil-militärischer
Zusammenarbeit.
Unter der Leitung des Chefs der 1. Kompanie zog man den LKW
mit Hilfe der 20 Tonnen Winde eines Rad-Planier-Geräts aus dem
Schlamm.
Um 23:30 Uhr befanden sich noch sämtliche Helfer des OV Niebüll
und 6 Helfer des OV Schleswig im Einsatz.
Die Pumparbeiten wurden bis zur endgültigen Normalisierung in den Morgen des 7. Augusts hinein
fortgesetzt.
Text und Fotos: Thomas Krimm