Kiel 17.11.2005
BilderreiheZivilmilitärische Zusammenarbeit einmal anders
Aus den Erkenntnissen des Auslandseinsatzes der Bundesmarine mit dem Einsatzgruppenversorger „Berlin“ beim Tsunami
Einsatz in Indonesien heraus reifte die Idee, ein neues Mehrzweckarbeitsboot zu testen.
Das Trossgeschwader der Marine aus Wilhelmshaven nahm Kontakt mit der THW- Bundesschule Hoya auf und
testete dort das MZB „Faster 650“der Fachgruppe Wassergefahren mehrere Stunden auf dem Binnengewässer.
Da das Boot aber auch in anderen Gefilden tauglich sein soll, wurde in Absprache mit der Bundesschule Hoya
der THW- Länderverband HH, MV, SH beauftragt, mit dem Einsatzgruppenversorger „ Frankfurt am Main“
eine weitere Erprobung durchzuführen. Der Heimathafen der „Frankfurt am Main“ ist Kiel und so lag es auf der Hand,
dass eine Fachgruppe Wassergefahren aus Schleswig - Holstein mit dem neuen Mehrzweckboot diese Aufgabe übernahm.
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Der Ortsverband Eckernförde erklärte sich spontan bereit, diese Aufgabe durchzuführen. Die Bootsführerin Regina Schröder
nahm kurzfristig Urlaub und der Bootsführer Thomas Jürgensen wurde von seinem Arbeitgeber freigestellt. Die Beteiligten
des THW wurden vom Kommandeur des Trossgeschwader; Kapitän zur See Johannsen, und dem Kommandanten der Frankfurt
am Main ,Fregattenkapitän Fischer, recht herzlich begrüßt.
Die Größenunterschiede beider Schiffe sind schon gewaltig 5,60 Meter für das Faster- Boot und 187 Meter für den
Einsatzgruppenversorger. Gut 150 Personen unterschiedlichster Dienstgrade versehen auf dem Schiff ihren Dienst.
Neben der Versorgung von Verbänden gibt es auch einen großen medizinischen Bereich. Er reicht von der Intensivstation
bis zum Zahnarzt. 50 Krankenbetten stehen zur Verfügung. Mit dem gebunkerten Dieselkraftstoff kann das Schiff einmal die
Welt umrunden ohne nachzutanken.
Nach einer kurzen Lagebesprechung ging es an die Erprobung. Das Boot wurde zu Wasser gelassen und an Deck der
Frankfurt am Main gehievt um die Verstauung und Verlastung zu prüfen. Gleichzeitig erfolgte ein Beladetest mit Gitterboxen.
Von Deck bis zur Wasserlinie sind es gut 17 Meter, da erscheint das Mehrzweckarbeitsboot ein wenig klein. Im Anschluss an
die Verladeübung folgte eine Austestung der Manövrierfähigkeit des MZB. Eine Anlandung an den Strand von Laboe wurde
vorgenommen, um das Absetzen von Material und Personal zu simulieren. Die Marine selber fuhr im Beisein der Bootsführer
des THW das MZB um ein Gefühl für das Handling zu erlangen. In einer Abschlussbesprechung wurde ein positives Resümee
gezogen. Das Boot eignet sich mit kleinen Änderungen für den Einsatz auf den Einsatzgruppenversorgern Berlin und Frankfurt
am Main. Weitere Hilfe bei der Erstellung von Ausschreibungsunterlagen wurde angeboten. Der Kontakt zwischen der Marine
der Bundesschule Hoya und dem LV HH, MV, SH soll aufrechterhalten werden. Weitere Teste zum Beispiel mit dem Jetflo
wurden angeboten. Die Zusammenarbeit war für beide Seiten sehr angenehm und wer weiß, vielleicht trifft man sich im
Ausland mal wieder, wie dieses Jahr vor Bande Aceh.
Sachbearbeiter Einsatz
Michael Gronau
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